Eröffnung 9. Tag des freien Berufsbetreuers
Der diesjährige Tag des freien Berufsbetreuers wurde am 16. November um 10:00 Uhr eröffnet.
Die Moderatorin Frau Antje Diller-Wolff begrüßte die zahlreichen Teilnehmer und führte den ganzen Tag gekonnt und professionell durch die Veranstaltung.
Grußwort und Stellungnahme zur aktuellen Reformdiskussion im BMJV
Wie man sie kennt und schätzt: Frau Annette Schnellenbach - kompetent, authentisch und erfrischend emotional berichtete die Referatsleiterin im BMJV Betreuungsrecht über den Zeitplan und den Reformprozess insgesamt. In vier Arbeitsgruppen wird im Ministerium über die Berufszulassung, das Selbstbestimmungsrecht, den Erforderlichkeitsgrundsatz und das Ehrenamt diskutiert. Vorrangig geht es aber momentan um die Vergütungserhöhung.
Rechtliche Betreuung - ein unfreier Beruf?
Freier Beruf, Gewerbe oder letztlich doch nur eine verkappte, abhängige Beschäftigung. Klaus Bobisch, Geschäftsführer des BVfB, stellte die schwierigen Rahmenbedingungen für rechtliche Betreuer bei der Berufsausübung dar und präsentierte die konkreten Gesetzgebungsvorschläge des BVfB für eine überfällige Regelung der Berufszulassung. Die Grenzen der Rechtsaufsicht zur Wahrung des Vertrauensverhältnisses zwischen rechtlichem Betreuer und Betreutem war ein weiterer Schwerpunkt seines Vortrages.
Die Wahrnehmung des Selbstbestimmungsrechtes durch Rechtliche Betreuung
Peter Winterstein - Vorsitzender des BGT - ist auf Grund seiner immensen Erfahrung bekannt dafür, dass er betreuungsrechtliche Themen in einen rechtshistorischen Kontext einbettet. Auf dem TdfBB sprach er über die Wahrung des Selbstbestimmungsrechtes durch rechtliche Betreuung und wie fast immer nach seinen Vorträgen hatte man danach das Gefühl, das Betreuungsrecht nun etwas besser verstanden zu haben.
Podiumsdiskussion 16.11.18
Thema:
„Was sollten Berufsbetreuer können und wie sollte man sie für ihre Arbeit bezahlen?“ (Qualitätsanforderungen an eine Berufsausbildung für Rechtliche Betreuer)
Teilnehmer - v.r. Peter Winterstein, Annette Schnellenbach, Walter Klitschka, Klaus Bobisch
Moderation - Antje Diller-Wolff
Eröffnung 9. Tag des freien Berufsbetreuers 17.11.18
Herr Walter Klitschka eröffnet den 2. Tag der Fachtagung.
Autonomie bewahren durch Rechtliche Betreuung - Eine Debatte an der Schnittstelle zwischen Recht und Ethik
Prof. Dr. Dirk Lanzerath - Geschäftsführer des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften und Generalsekretär des EUREC - richtete in seinem Vortrag den Blick auf die ethischen Grundlagen des Berufes.
Der Wille - so Prof. Dr. Lanzerath - ist keine Konstante, sondern im Verlauf eines Lebens zahlreichen Einflüssen ausgesetzt, veränderbar und immer neu zu ergründen. Vor allem für die Bedeutung und Auslegung von Patientenverfügungen dürfte diese Einstellung zukünftig von großer Bedeutung sein.
Interessant sein Fazit:
Das Selbstbestimmungsrecht ist nicht das Allerheilmittel, sondern sollte mit dem Fürsorgegedanken in Einklang gebracht werden. Auch der Wunsch, Entscheidungen in schwierigen Lebensphasen zu delegieren, sei von Bedeutung.
Unterstützende Entscheidungsfindung aus Sicht der Praxis
Mit hohem Unterhaltungswert und Sachverstand berichtete Lars Mückner - Betreuungsrichter am Amtsgericht Duisburg - aus seiner beruflichen Praxis. Schwerpunktmäßig widmete er sich der unterstützenden Entscheidungsfindung, ein Thema, das in den Verbänden derzeit kontrovers diskutiert wird.
Podiumsdiskussion 17.11.18
Thema: "Ethik - Nur graue Theorie!?"
Teilnehmer: v.r. Walter Klitschka, Dr. Dirk Lanzerat, Lars Mückner, Klaus Bobisch
Moderation: Doreen Schrötter