14.–15. November 2025 im Bildungszentrum Erkner oder online
Mit einhunderfünfzig im Bildungszentrum Erkner anwesenden Teilnehmern war der TdfBB auch in diesem Jahr ausverkauft und wurde erneut als Hybridveranstaltung durchgeführt.
Anlässlich des TdfBB hat der BVfB seine zentralen Positionen zu den Themen Entlastung von Berufsbetreuern, Digitalisierung und Vergütung veröffentlicht, die Sie hier nachlesen können >>> aktuelle Positionspapiere. Anzumerken ist, dass die Positionen zur Vergütungsdiskussion noch sehr knapp gehalten sind, da die Diskussion über die Vergütung erst ab 2026 richtig Fahrt aufnehmen wird.
Der BVfB bewertet den Tag der freien Berufsbetreuer sowohl inhaltlich als auch organisatorisch als großen Erfolg. So konnte erstmalig der Minister der Justiz und für Digitalisierung des Landes Brandenburg – Herr Dr. Benjamin Grimm – für ein Grußwort gewonnen werden. Der Minister bat darum, den Austausch mit dem Land Brandenburg aufrecht zu erhalten und betonte die Bedeutung der freiberuflichen Betreuung. Ungefähr 50 % sämtlicher Betreuungen werde von Freiberuflern geführt. Damit sei sie ein zentraler Bestandteil des Betreuungssystems.
Bereichert wurde die Veranstaltung durch den Diplomrechtspfleger Jörg Felix, der in punkto Entbürokratisierung eine Anwendung des geltenden Rechts mit Augenmaß anmahnte und für ein sehr kreatives modulares Vergütungssystem warb. Für Diskussionsstoff sorgte in diesem Zusammenhang vor allem die Idee, eine Mehraufwandspauschale einzuführen. >>> Vortrag von Jörg Felix
Walter Klitschka – Vorsitzender der BVfB – konkretisierte anschließend anhand der Regelungen im BtOG und BGB die Vorstellungen des BVfB zu den Themen Entlastung für Betreuer im Berichtswesen, bei der Rechnungslegung und der Aufsicht insgesamt. Anders als Jörg Felix stellte er klar, dass der BVfB hier ein Handeln des Gesetzgebers für erforderlich halte, was auch von der Justizministerkonferenz auf deren Frühjahrstagung 2025 gefordert worden sei >>> Vortrag von Walter Klitschka
Auf der anschließenden Podiumsdiskussion setzte sich die Betreuungsrichterin Nina Süß sehr engagiert für ein Miteinander im Interesse der betreuten Menschen ein. Dies gelte insbesondere für den oft vernachlässigten Aufgabenbereich der Gesundheitssorge. Sie betonte, dass sie sich bewusst für die Tätigkeit als Betreuungsrichterin entschieden habe, was (leider) nicht für alle ihre Kolleginnen und Kollegen gelte.
Am Nachmittag stellt die freiberuflich tätige Dozentin und ehemalige Berufsbetreuerin Andrea Dobinsky sehr Praxisnah das Arbeiten mit dem verbreiteten Chatbot und ermutigte alle Betreuer sich den Herausforderungen und Chancen der künstlichen Intelligenz eher spielerisch zu stellen >>> Vortrag von Andrea Dobinsky
Klaus Bobisch – Geschäftsführer des BVfB – äußerte sich in seinem Vortrag generell kritisch zum Thema Digitalisierung, stellte jedoch klar, dass die Entwicklung nicht aufzuhalten sei und alle Betreuer zeitnah dafür Sorge tragen sollten, einen sicheren Übertragungsweg für die Übersendung elektronischer Dokumente bereitzuhalten. >>> Vortrag von Klaus Bobisch
Auf der anschließenden Podiumsdiskussion bot der Verband bewusst Raum für einige Softwareanbieter, die KI-Anwendungen anbieten oder planen. Insoweit ging es vor allem darum, den Teilnehmern Zeit für Fragen und eine offene Diskussion zu bieten.
Abgerundet wurden die beiden Tage durch einen erfrischenden Vortrag der beiden Vorstandsmitglieder Matthias Belke-Zeng und Thomas Schirmer über die Änderungen des Vergütungsrechts ab dem 01.0.2026. Sie betonten den enormen Kaufpreisverlust, der durch die mehr oder weniger gescheiterten Versuche, die Vergütung angemessen zu erhöhen, über Jahrzehnte hinweg nicht ansatzweise aufgefangen worden sei >>> Vortrag von M. Belke-Zeng & T. Schirmer